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Der Klimawandel ist real – wir müssen aktiv werden!

Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre liegt heute um mehr als 40% höher im Vergleich zum Beginn der Industrialisierung – die vor etwa 150 begann. Diese erhöhte Konzentration führt dazu, dass sich die weltweite Durchschnittstemperatur erhöht. Innerhalb dieser Zeitspanne hat sich die Temperatur bereits um etwa 0,8°C erhöht.[1] Obwohl dieser Temperaturanstieg marginal erscheint, gibt es schon jetzt spürbare Konsequenzen und kann zu verstärkten – insbesondere für ältere, in Großstädten lebenden Menschen – tödlichen  Hitzewellen[2], Dürren sowie Überflutungen führen. Gletscher, Seeeis oder Permafrostböden schrumpfen von Jahr zu Jahr und der Meeresspiegel hat sich dadurch schon um etwa 25cm erhöht.

Die Hauptursache für den Klimawandel sind menschliche Aktivitäten; wir können also vom anthropogenen Klimawandel sprechen. Durch die Industrialisierung hat sich die wirtschaftliche Grundlage der menschlichen Gesellschaften tiefgreifend transformiert. Ausgehend von Großbritannien verbreiteten sich industrielle Herstellungsmethoden über die gesamte Welt. Diese “neue” Produktionsweise wurde angetrieben durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe – vor allem Holz, Gas, Öl und Braun- sowie Steinkohle. Die so gewonnene Energie half dabei ungeahnte Maße an gesellschaftlichem Wohlstand zu schaffen und Innovationen anzutreiben, die heute unverzichtbar sind – vom elektrischen Licht, über die Waschmaschine bis zum Flugzeug, um nur drei (von tausenden) zu nennen.

Wie eingangs erwähnt, führt die Industrialisierung und der von ihr ausgelöste erhöhte menschliche Energiebedarf aber auch zur globalen Erwärmung. Zuerst darauf hingewiesen hat der Club of Rome in seinem Bericht “Die Grenzen des Wachstums” im Jahr 1972.[3] Die dadurch ausgelöste Forschungswelle führte zur Gründung des Intergovernamental Panels on Climate Change (IPCC), das regelmäßige Berichte über den Klimawandel veröffentlicht. Durch die Arbeit des IPCCs können wir beispielsweise mit hoher Sicherheit davon ausgehen, dass der Klimawandel größtenteils anthropogen ist. Bei jeder zukünftigen Erwärmung des Klimas gilt dem IPCC zufolge: Je höher die Temperatur, desto höher die klimabezogenen Risiken für menschliche und natürliche Systeme.[4] Trotz der Einigung im Pariser Klimaabkommen, dass sie Vertragspartnerstaaten, alle notwendigen Maßnahmen treffen, um diese Risiken zu minimieren und die globale Erwärmung des Klimas auf 1,5C° langfristig maximal 2C° einzudämmen, erscheint es aktuell unwahrscheinlich, dass notwendigen Schritten wie z.B. der Ausstieg aus fossilen Energieträgern rechtzeitig eingeleitet werden. Dieses Versäumnis hat zur Folge, dass sich das globale Klima bereits zwischen 2030 und 2052 um 1,5C° erhöht.

Auch wenn Alarmismus normalerweise unangebracht ist, gibt es berechtigte Gründe zur Annahme, dass die durch weitere Erwärmung verursachten Risiken unkontrollierbar werden und bis ins Jahr 2400 spürbar sein, wenn sich die Atmosphäre um deutlich mehr als 1,5 °C erhöht.[5] Im sibirischen Permafrostboden enthaltenes Methan, das einen stärkeren Treibhauseffekt als CO2 hat, würde beispielsweise bei weiter steigenden Temperaturen freigesetzt, was wiederum die globale Erwärmung verstärken würde. Im Pariser Klimaabkommen von 2015 sicherte die Bundesregierung im Namen der BUNDESREPUBLIK zu, den notwendigen Beitrag leisten zu wollen die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu limitieren. Obwohl die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die dem Klimawandel zugrunde liegenden Kausalitäten eindeutig und äußerst gut belegt sind, bilden sich Allianzen, die den Klimawandel entweder leugnen, einzelne Argumente in Frage stellen oder ihn schlicht ignorieren. Sowohl dieses erstarken der rechtsradikalen und populistischen Bewegungen, die sich gegen wirksame Maßnahmen des Klimaschutzes stellen, als auch das Nichteinhalten der nationalen Klimaschutzpläne der einzelnen Staatsregierungen, gefährden die Einhaltung des 1,5C° Ziels massiv und lassen dieses unrealistisch erscheinen.

Um unseren Beitrag zu wirksamem Klimaschutz zu leisten, müssen wir zuerst anerkennen, dass der Klimawandel ein ernstzunehmendes Problem ist. Wir beschließen daher folgende Analyse:

  • Der Klimawandel ist real, er wird durch menschliche Aktivitäten verursacht. Die Höhe der Erwärmung ist signifikant. Die möglichen Vorteile einer Klimaerwärmung überwiegen die Nachteile nicht und wir können nicht darauf vertrauen, die Probleme der globalen Erwärmung nur durch technologischen Fortschritt lösen zu können. Das Problem löst sich nicht von alleine.

[Gekürzt]

3. Nachhaltiger Konsum ist möglich!

Als Konsument*innen tragen wir zumindest indirekt zum Klimawandel bei. 28 % des durchschnittlichen deutschen CO2-Ausstoßes lassen sich direkt auf den Konsum zurückführen.[8] Doch nicht alle Konsumgüter tragen zu gleichen Teilen an den Emissionen bei. Insbesondere Waren die nach Gebrauch weggeworfen werden, aber auch der Verzicht auf einzelne energieintensive Waren wie Rindfleisch bieten die Möglichkeit einfach Energie zu sparen – während man sie leicht durch andere Konsumgüter ersetzen kann. Denn die industrielle Tierhaltung und konventionelle Landwirtschaftsbetriebe sind einer der größten Verursacher von treibhausgasen in Deutschland. Neben diesen Belastungen für das Weltklima gehen damit zahlreiche weitere Problematiken einher, wie der Einsatz von Pestiziden und Antibiotika, Nitratvergiftung des Bodens, der enorme Ressourcenverbrauch für die Tierhaltung sowie unzumutbare Arbeitsbedingungen, sodass für eine nachhaltige Entwicklung der Übergang zu einer sozialverträglichen, biologischen und überwiegend pflanzlichen Ernährung unentbehrlich ist. Aus diesen Erkenntnissen müssen Konsequenzen gezogen werden, indem es durch ein entsprechendes Angebot in Mensen Beschäftigten und Studierenden erleichtert werden soll, sich im Alltag gesund, umwelt- und sozialverträglich zu ernähren. Um auch hier einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, fordern wir:

  • Mehr bezahlbares veganes und vegetarisches Essen in den Mensen;
  • die Ersetzung von Einwegbechern durch Mehrwegbecher im Pfandsystem in den Mensen und Cafeterien;
  • die Verkürzung langer Transportwege durch die Etablierung von Kooperationen zwischen den Mensen und regionalen Lebensmittelanbieter*innen
  • die Vermeidung von Einmalgeschirr auf Veranstaltungen der Juso-Hochschulgruppen und der verfassten Studierendenschaften einschließlich ihrer Untergliederungen
  • bestmögliche Vermeidung organischer und anorganischer Abfälle

[Gekürzt]