Zur Diskussion über eine Fleischsteuer erklärt Stefan Sander, Vorsitzender von Sozis für Tiere:
„Es geht nicht darum eine Fleischsteuer einzuführen, vielmehr muss die steuerliche Privilegierung von Tierprodukten beendet werden. Sozis für Tiere unterstützt dieses Bemühen, denn die Streichung der Steuerprivilegien führt zu einem absolut notwendigen Rückgang des Tierkonsums.
Wir wehren uns allerdings dagegen, die höheren Einnahmen, die bei einer Erhöhung des Steuersatzes von 7 % auf 19 % entstehen, in den Umbau von Tierfabriken zu stecken. Dies ist aus drei Gründen, der falsche Weg.
Zum einen werden die Mehreinnahmen für einen sozialpolitischen Ausgleich benötigt. Denn Menschen mit geringen Einkommen dürfen nicht stärker als andere belastet werden. Daher muss dieses Geld, ähnlich wie bei der CO2-Steuer zurück an die Bürgerinnen fließen. Sei es durch Umverteilung, kostenloses Schulessen oder durch die Streichung der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse und einen verminderten Steuersatz auf umweltfreundliche Pflanzenmilch.
Eine unproblematische Tierproduktion ist nicht möglich. Daher braucht es auch keine teure Tierwohlkosmetik, sondern tierleidfreie Alternativen. Diese finden wir bei der pflanzenbetonten Ernährung.
Schließlich ist es absurd, mit vielen Steuergeldern eine Ernährungsweise zu unterstützen, die wir uns alleine schon wegen des Klimawandels nicht leisten können. Statt Tierfabriken minimal zu verbessern muss der Tierkonsum drastisch reduziert werden. Dafür müssen pflanzliche Alternativen günstiger werden.
Die Einnahmen einer Fleischsteuer müssen zurück an die Bevölkerung gezahlt werden, im Idealfall durch die Streichung der Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und klimafreundliche pflanzliche Alternativprodukte. Eine Subventionierung von Tierwohlkosmetik ist abzulehnen!“
Der Tierschutzverein Sozis für Tiere steht der Sozialdemokratie nahe. Er setzt sich für Alternativen zu Tierproduktion und Tierkonsum ein.
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